05.10.2012

Umweltminister drücken Startknopf für erstes virtuelles Brennstoffzellen-Kraftwerk

EVF mit im Boot bei erstem Kraftwerk der Zukunft

Aachen/Göppingen. Bundesumweltminister Peter Altmaier und NRW-Umweltminister Johannes Remmel haben am 02.10.2012 gemeinsam mit Vertretern des Stadtwerke-Netzwerks Trianel das erste kommerzielle virtuelle Brennstoffzellen-Kraftwerk in Deutschland in Betrieb genommen.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung im Aachener Eurogress betonte Altmaier, dass Dezentralität und Energieeffizienz – neben einem national abgestimmten Ausbau erneuerbarer Energien und der Stromnetze – Schlüsselelemente für die Stromversorgung von morgen sind. „Virtuelle Kraftwerksverbünde sind zukunftsweisende Meilensteine auf dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewende“, so Altmaier.
Grundlage des dezentralen Kraftwerks sind die Brennstoffzellen-Mikrokraftwerke BlueGen des deutsch-australischen Herstellers Ceramic Fuel Cells. Das virtuelle Kraftwerk vernetzt in einem ersten Schritt 25 Brennstoffzellen, die durch Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme vor Ort produzieren. An dem Projekt nimmt die Energieversorgung Filstal (EVF) gemeinsam mit 14 Stadtwerken und kommunalen Regionalversorgern aus Deutschland sowie dem Energie Kompetenz Zentrum Rhein-Erft-Kreis teil. Die beteiligten Stadtwerke installieren die Mikro-Blockheizkraftwerke (BHKW) auf Brennstoffzellenbasis in ihren Kundenzentren und bei ausgewählten Kunden. So wurde die Anlage der EVF in den letzten Tagen im Gas-Wasser-Infozentrum in der Pearl-S.-Buck-Straße im Göppinger Stauferpark installiert.
Bereits im Dezember 2011 beteiligte sich die EVF am Umsetzungsprojekt Mini- und Mikro-BHKW der Trianel. Daraus hervorgegangen ist das Netzwerk Mini- und Mikro-BHKW, in dem sich derzeit 45 Stadtwerke engagieren. Ihr gemeinsames Ziel ist es, hocheffiziente Mini- und Mikro-BHKW unter dem Namen EnergieBlock® am Markt zu etablieren.
„Stadtwerke und kommunale Energieversorger wie die EVF stellen mit diesem Projekt einmal mehr ihre Innovationskraft bei der Gestaltung der Energiewende unter Beweis“, betont Dr. Martin Bernhart, Geschäftsführer der EVF. „Durch ihre Kundennähe und gute Marktkenntnis ist die Erzeugung von Strom und Wärme am Ort des Verbrauchs ein erfolgversprechendes Betätigungsfeld für regionale Energieversorger.“ Die Energie dort zu produzieren, wo sie benötigt wird, entlastet die Stromverteilungsnetze und vermeidet Distributionsverluste, die bei konventioneller Erzeugung in Großkraftwerken bis zu 10 Prozent betragen können. Da die einzelnen Brennstoffzellen intelligent vernetzt sind und eine gute Leistungsmodulation aufweisen, kann der virtuelle Kraftwerksverbund perspektivisch zudem als Ausgleich für die fluktuierende Einspeisung erneuerbarer Energien wie Wind- oder Solarenergie genutzt werden.
„Dieses Projekt zeigt, wie die Energieerzeugung der Zukunft aussieht: dezentral, umweltschonend und hocheffizient. Mit BlueGen können bis zu 50 Prozent CO2 eingespart werden. Damit ist es ein wesentlicher Baustein zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand“, sagt Peter Naab, Leiter der technischen Hauptabteilung der EVF.
Neben konventionellen BHKW mit Stirling- und Ottomotor wird die EVF die Mikrokraftwerke auf Brennstoffzellenbasis nach der Testphase auch Endkunden im Rahmen des EnergieBlock®-Konzeptes anbieten.

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